ANZEIGE: Home » Magazin » Technischer Fortschritt: Das Risiko eigene Denkfähigkeit zu verlieren oder eine Möglichkeit, den Kreativitätsraum zu schaffen?

Wie hätte unser Leben ohne Wasserleitung, Internet oder Auto ausgesehen? Oder was hätten wir ohne Smartphone gemacht, das uns heute Dutzende Gadgets ersetzt und sich dabei tief in unserem Alltag verankert hat? Das Tempo des technologischen Wettrüstens ist heute kaum zu begreifen. Die diskutablen Fragen, die sich stets um den technischen Fortschritt drehen, kann man nicht eindeutig beantworten und somit wird es immer schwieriger, objektiv alle Entdeckungen der Menschheit einzuschätzen.

Schneller, höher, stärker

Shopping, Freizeit, Studium, Reisen, Arbeitswelt. Die rasante Entwicklung der Technologien wirkt sich ohne Zweifel auf alle Lebensbereiche aus. Wenn man früher mehrere Stunden brauchte, um Einkäufe zu machen, kann man jetzt alles mit einigen Klicks im Internet machen. Anstatt eine akademische Arbeit das ganze Semester zu schreiben, beansprucht ein Student einen Ghostwriter online und befreit sich dadurch vom anstrengenden Schreiben. Selbst ein Vorstellungsgespräch kann ein Arbeitgeber per Skype führen – eine ganz normale Praxis für viele internationale Unternehmen.

Automatisierung, Digitalisierung, Modernisierung und andere einflussreiche “-ierungen” spiegeln sich nicht nur im vereinfachten Lebensstil wider, sondern auch im sozialen Kontext. Viele Forschungen weisen auf die steigenden Lebensstandards im Zusammenhang mit dem unaufhörlichen technischen Fortschritt hin. Zum Teil kann man dieser Stellungnahme zustimmen. Die neuen Technologien fördern die Intensität der Arbeit: man kann dasselbe Produkt in kürzester Zeit und mit weniger Energieaufwand schaffen. So wird die Konkurrenz immer stärker und dadurch steigt die Qualität der angebotenen Dienstleistungen und Produkte.

Die Antriebskraft moderner Konsumgesellschaften ist die Nachfrage. Dementsprechend entstehen neue Berufe und Arbeitsangebote, die sich schrittweise in unserer Gegenwart verfestigen. Selbst die stürmische Digitalisierung kreiert einen riesengroßen Raum für Selbstrealisierung und bewegt alle Menschen mit der Zeit Schritt zu halten. So gewinnen in erster Linie diejenigen, die möglichst schnell in diesen Zug der Zeit “einsteigen” können.  Tatsächlich schenkt uns die überall anwesende Modernisierung Tausende Chancen eigene Projekte einzusetzen und etwas ganz Neues auszuprobieren. Es liegt nur daran, ob wir mit diesen Entwicklungen richtig umgehen können.

Jenseits des Fortschritts

Die offensichtlichen Vorteile der technischen Neuerungen sind heute schwer abzulehnen, und wozu denn? Die Veränderungen, die wir jetzt beobachten, scheinen gewinnbringend und positiv zu sein. Wachsender Lebensstandard, optimierte Arbeitszeit und lockerer Lebensstil. Diese verdanken wir gerade dem nachhaltigen Fortschritt. Es stellt sich aber die Frage, ob die totale Technologisierung uns den losen Streich nicht spielt.

Selbst wenn erstmal nur die Pluspunkte zum Vorschein kommen, muss man andere Seite jeglicher Erfindung objektiv einschätzen. Neben den neuen Jobs in der Arbeitswelt kann man auch so ein Phänomen wie „technologische Arbeitslosigkeit“ beobachten. Aus dem Kampf  “Maschinen-Menschen” treten höchstwahrscheinlich die Ersten als Sieger hervor. Die mechanisierte Arbeit wird jetzt ganz einfach von Robotern übernommen, ganz zu schweigen von künstlicher Intelligenz, die heutzutage einen Durchbruch schon getan hat. Den Menschen, die sofort die vorläufigen Innovationen nicht kapieren können und sich diesen langsam anpassen, fällt es manchmal äußerst schwer, eine neue Beschäftigung im Leben zu finden. Deswegen kann die Etappe der Arbeitssuche etwas andauern. Darüber hinaus ist es kaum möglich, so viele Arbeitsstellen anzubieten, um die Nachfrage zu befriedigen.

Ein weiteres Argument der Fortschritt-Skeptiker besteht darin, dass ein Missbrauch der modernen Technologien zum lahmen Funktionieren des menschlichen Gehirns und insgesamt zu einer passiven Lebensweise führen kann. Statt im Kopf zu rechnen, benutzt man Smartphone, statt spazieren zu gehen, nimmt man das Auto. Das sind die banalen Beispiele aus unserem Alltag, die die Rolle der neuen Technologien aussagekräftig widerspiegeln. Man kann ganz unterschiedliche Einschätzungen den modernen Entdeckungen und Erfindungen geben. Wichtig ist dabei zu verstehen, was sie uns beibringen und auf welche Weise uns helfen können. Aktiv über mögliche gesellschaftliche Folgen des Fortschrittes nachzudenken ist aber immer empfohlenswert.