Home » Magazin » Bastler aufgepasst: Diese fünf Fehler gilt es beim PC-Zusammenbau zu vermeiden!

Der Zusammenbau eines eigenen Rechners macht nicht nur jede Menge Spaß, sondern schont auch den Geldbeutel. Durch zahlreiche Tutorials im Internet und ausführlichen Anleitungen der Hersteller gelingt es mittlerweile auch Laien, sich ihren Traum-PC für Office und Gaming kostengünstig selbst zusammenzubauen. Hier können aber dennoch Fehler passieren – auf die häufigsten und fatalsten fünf möchten wir in diesem Artikel aufmerksam machen.

Damit der Zusammenbau reibungslos über die Bühne geht, sollten User diese Ratschläge beherzigen:

1. Keine Komponenten vergessen

Wer die Komponenten für den PC-Zusammenbau online bestellt, sollte hier besonders auf Vollständigkeit achten. Denn nichts ist ärgerlicher, als während des Zusammenbaus festzustellen, dass wesentliche Bauteile fehlen oder nicht für den eigenen Plan geeignet sind. In diesem Fall ist eine längere Zwangspause nötig, die es zu vermeiden gilt. Je nachdem, welche Komponenten bereits vorhanden sind, sollten diese mindestens im Warenkorb zu finden sein.

  • Mainboard
  • CPU (Prozessor), Luft- oder Wasserkühler
  • SSD bzw. HDD
  • Gehäuse
  • RAM
  • Netzteil

Natürlich müssen User auch auf die Kompatibilität der einzelnen Komponenten achten. So lässt sich ein ATX-Mainboard etwa nicht in ein viel zu kleines Mini-ITX-Case verbauen.

2. Gebrauchsanleitung beachten!

Tipps und Tricks aus dem Internet sind schön und gut, aber die wichtigste und zuverlässigste Informationsquelle bleibt der Hersteller selbst. Sofern also ein Handbuch beigelegt oder online zur Verfügung gestellt wird, empfiehlt sich der entsprechende Gebrauch. Denn jedes Bauteil ist anders und auch die besten „Experten“ im Internet können sich mal irren.

Besonders fehleranfällig ist Montage und Verkabelung des Mainboards, wobei etwa beim Arbeitsspeicher verhältnismäßig wenig schiefgehen kann. Zusammengefasst empfehlen wir aber grundsätzlich zumindest einen kurzen Blick in die offizielle Anleitung, denn dieser kann auf jeden Fall nicht schaden!

3. Arbeitsplatz und Werkzeug

Der Zusammenbau eines PCs ist nichts, was man mal eben nebenbei erledigt. Immerhin handelt es sich bei den einzelnen Komponenten um hochkomplexe Technik, die einen sorgsamen Umgang erfordert. Dieser beginnt schon mit der Einrichtung und Ausstattung des Arbeitsplatzes, wobei User an folgendes denken sollten:

  • Unterlage: Die Unterlage ist am besten ein Holztisch oder eine weiche, aber nicht zu weiche, Kunststoff-Oberfläche. Fatal sind alle Materialien, die sich statisch aufladen könnten.
  • Erdung: Die sogenannte Selbstentladung ist wichtig, um Kurzschlüsse zu vermeiden. Das geht etwa mit einem entsprechenden Kabel oder einem kurzen Griff an den Heizkörper.
  • Schraubendreher: Er ist unverzichtbar für die Montage der meisten Bauteile.
  • Pinzette: Sie ist besonders sinnvoll, um verwinkelte oder sehr kleine Komponenten wie Stecker zu montieren.

Ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz ist das A und O jeder PC-Montage. Positiver Nebeneffekt: Ordnung verbessert die Freude und Motivation beim Zusammenbau.

4. Reihenfolge nicht beachtet

Je enger das Gehäuse oder je größer die zu verbauenden Komponenten sind, desto wichtiger ist die Reihenfolge des Einbaus. Denn viele Bauteile lassen sich nicht mehr montieren, wenn andere Komponenten bereits eingesetzt wurden.

Besonders häufig ist das Vergessen der Backplate des Mainboards, die die Kühlerverbindung mit der Platine verstärkt. Hat das Gehäuse keine entsprechende Öffnung auf der Rückseite der Montageplattform, muss die gesamte Platine wieder ausgebaut und entsprechend neu zusammengebaut werden. Ähnliches gilt für den Arbeitsspeicher, der sich bei bereits verbautem Kühler oft nicht mehr einsetzen lässt.

Zwischenfazit also: Überblick verschaffen, Zeit lassen, dann erst loslegen. So lassen sich Logikfehler vermeiden.

5. Falsche Verkabelung

Wer einen PC zusammenbaut, sollte wissen, wohin welcher Stecker gehört. Die anfangs genannte Arbeitsanleitung oder das entsprechende Handbuch, welches nahezu alle Hersteller ihren Produkten beilegen, geben hier wertvolle Anhaltspunkte.

Vorteil für den „Zusammenbauer“: Ein einfacher Verkabelungsfehler führt im schlimmsten Fall zur Funktionsuntüchtigkeit des Rechners, nicht zu technischen Defekten. Umständlich ist die Fehlersuche aber natürlich trotzdem.

Glücklicherweise sind die meisten Steckverbindungen, die User auf eine Faust herstellen müssen, mit einer eigenen Sicherung ausgestattet. So lassen sich SATA-Stecker etwa nur in einer Ausrichtung montieren, selbiges gilt für die CPU-Stromversorgung. Nicht vor einer Falschverkabelung geschützt sind die Gehäusestecker, die etwa wegen des Ein-/Aus-Schalters am Case mit dem Mainboard verbunden werden müssen. Hier gibt die Anleitung des Mainboardherstellers die entscheidenden Tipps.

Weitere klassische Fehler

Neben den fünf genannten Klassikern gibt es zahlreiche weitere Fehler, die ungeschickten oder unaufmerksamen PC-Selbst-Zusammenbauern des Öfteren unterlaufen. Ein kleiner Eindruck:

  • Verbogene CPU-Kontakte, die zur vollständigen Funktionsuntüchtigkeit des Systems und geringen Chancen auf einen schnellen Fund des Fehlers führen.
  • Falsch herum verbauter Arbeitsspeicher. Der RAM muss sich leicht in die Öffnungen schieben lassen; ist das nicht möglich, ist das Modul wahrscheinlich falsch herum.
  • Falsche oder unprofessionelle Kühlermontage, die im schlimmsten Fall zu einer Überhitzung und damit einem Ausfall des Systems führt.
  • Fehlender Airflow: Auch ein unzureichender Luftstrom im Case kann zur Überhitzung und damit ernsthaften Schäden am Rechner führen. Minimum ist ein Lüfter vorne und einer hinten bzw. oben.

Übrigens: Auch beim Aufrüsten eines Notebooks kann es zu diversen Fehlern, die insbesondere Festplatten und RAM betreffen, kommen. Abgesehen von einfachen Arbeiten empfehlen wir hier, das Gerät bei Zweifelsfragen in fachkundige Hände zu geben. Denn anders als Desktop-PCs sind Notebooks alles andere als leicht zu öffnen und aufzurüsten.

Fazit: Fehler lassen sich leicht vermeiden

Beim Zusammenbau oder der Aufrüstung des eigenen Rechners kommt es immer wieder zu ähnlichen, vergleichbaren Fehlern. Die meisten lassen sich vermeiden, indem User die entsprechenden Handbücher der Komponentenhersteller sorgfältig lesen und sich ausreichend Zeit für ihre Baumaßnahmen lassen. Denn auch bei Technik gilt: Stress und Hektik wirken sich auf die Sorgfalt und damit auf das Ergebnis der Arbeit aus.

Funktioniert nach der ausführlichen Fehlersuche immer noch nichts, sollten Nutzer gegebenenfalls mal einen Blick auf den Netzschalter des Rechners werfen. „Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht“ ist ein Sprichwort, dass hier nicht geradeselten zutrifft.