ANZEIGE: Home » Magazin » Der Tastaturklassiker Blackberry ist wieder da

Der kanadische Smartphone-Hersteller Blackberry zählte einst zu den bekanntesten Handy-Produzenten der Welt. Blackberry brachte das E-Mail auf das Smartphone und überzeugte von Beginn an mit einer physischen Tastatur und deren Effizienz bei der Dateneingabe. Die Geräte wurden schnell zu einem Must-Have für alle Manager und jene, die sich dafür hielten. Doch dann passierte dem Konzern aus Waterloo in Kanada ein schwerwiegender Fehler.

Das iPhone läutete den Beinahe-Untergang ein

Als Steve Jobs am 9. Jänner 2007 das erste iPhone der Öffentlichkeit präsentierte, gaben die damaligen Blackberry-Manager und Gründer des Unternehmens dem Touchscreen keine große Chance. Diese Fehleinschätzung sollte wenige Jahre später fast zum Untergang von Blackberry führen. Der ehemalige Smartphone-Pionier rutschte auf einen kaum mehr wahrnehmbaren Marktanteil ab, die Aktien stürzten ins Bodenlose. Selbst der deutsche Manger Thorsten Heins, der als Retter nach Waterloo geholt worden war, konnte mit den ersten Touchscreen-Blackberrys nichts mehr retten.

Erst sein Nachfolger an der Unternehmensspitze konnte mit einem radikalen Strategiewechsel das Ruder für das kanadische Traditionsunternehmen herumreißen. John Chen machte aus dem ehemaligen Hardware-Hersteller ein Software-Unternehmen. Die Geräte werden nun, nach Lizensierung, von einem neuen Unternehmen namens Blackberry Mobile hergestellt. Dahinter verbirgt sich der chinesische Handy-Produzent TCL Communication, der auch für andere Unternehmen Smartphone produziert. Er greift auf das Know-how von Blackberry zurück, das nach wie vor das adaptierte Android-Betriebssystem für die neuen Geräte liefert. Dabei legt Blackberry besonderen Wert auf das Thema Sicherheit und rühmt sich, die sichersten Android Handys der Welt herzustellen.

Tastaturkombinationen für viele Anwendungen

Blackberry gilt nicht nur als das ultimative Smartphone für Liebhaber einer haptischen Tastatur, sondern auch für all jene User, die auf Tastaturkombinationen schwören. Die neuen Blackberrys bieten dazu alle Möglichkeiten. Bis heute lassen sich viele populäre Anwendungen auch am Smartphone mit Hilfe von Tastaturkürzeln oder einzelnen Tasten bedienen.

So schaltet man auf Netflix und bei YouTube mit der Taste „F“ das Vollbild ein. Die Lautstärke lässt sich mit den Pfeiltasten nach oben und unten (lauter und leiser) bedienen. Wer bei der PokerStars 200-milliardsten Hand mitspielt, kommt mit Strg+L in der App zum Login und findet mit Strg+T das richtige Turnier. Auf WhatsApp startet man mit Strg+N einen neuen Chat und kann natürlich auch die ultimativen Klassiker Strg+C (kopieren) und Strg+V (einfügen) verwenden. Mit dem Launch des KEYone hat der Hersteller sogar noch eine Schippe draufgelegt. Seither sind die Tasten eines Blackberrys sogar individuell belegbar. Das bedeutet, jeder User kann die Tasten seines Smartphones mit einem Tastenkürzel programmieren.

Das kann eine App, ein Timer, ein Kalenderereignis oder etwas anderes sein. Ein kurzer Tastendruck genügt, um diese Programmierung aufzurufen. Damit noch nicht genug, lässt sich auf jeder Taste eine zweite Anwendung hinterlegen. Diese wird durch langes Drücken der Taste aufgerufen. Wer mit der Tastatur gar nichts anzufangen weiß oder sie für bestimmte Anwendungen nicht benötigt, kann natürlich auch auf die ebenfalls an Bord befindliche virtuelle Tastatur des Blackberrys zugreifen. Wer nicht auf Tastaturkombinationen oder programmierte Tasten verzichten möchte, ist beim Blackberry genau richtig. Viele Apps und Anwendungen haben eigene Tastaturkombinationen vorgesehen, mit denen sich das Programm mittels Tastatur schnell und sicher bedienen lässt. Ein kurzer Blick auf die jeweilige Webseite genügt, um sich über die Details zu informieren.

Zurück in der Gewinnzone

Mit der Übergabe der Hardware-Produktion an das neue Unternehmen Blackberry Mobile steuerte die Firma Blackberry wieder in ruhigere Gewässer. Der jahrelange Turnaround des mehrfach totgeschriebenen Unternehmens macht sich nun bezahlt. Die verlustträchtige Hardware-Sparte wurde abgetrennt, die Konzentration auf die Programmierung sicherer Software-Systeme trägt nun Früchte. Die Software-Umsätze steigen weiter an, mehrere kleine Unternehmen wurden zugekauft. Weiters konzentriert sich Blackberry auch auf sein QNX-System, das in der Automobilindustrie Anwendung findet. Weltweit führende Autobauer, wie BMW oder die Marken des VW-Konzerns bauen die Software in ihre Autos ein und verwenden QNX als Betriebssystem für ihre Navigations- und Informationssysteme.

Noch ist Blackberry finanziell nicht über den Berg, doch die Aussichten sind gut. Die neuen Blackberrys, wie das KEYone und sein Nachfolger das KEY2 setzten auf die bewährten Tastaturen und haben laut Hersteller viele Anhänger gefunden.